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Mittelland

2015

Die Portraitarbeit „Mittelland” ist im Jahr 2015 in Hannover entstanden.

Gnaudschun wollte Normalität abbilden und dabei vom Leben erzählen, das vielleicht viele so oder ähnlich führen: im Frieden, ohne großartige Verwerfungen, relativ sicher. Er wollte Bilder ohne Aufgeregtheiten, ohne große Show und ohne lange Geschichten.

Auf der Suche nach dem Inneren der Gesellschaft ist er bei den einzelnen Menschen angekommen. Alle für sich eigen, sehr verschieden mit ihrer Prägung, ihrer Haltung zum Leben, ihren Wünschen und Erwartungen. Frauen und Männer aller Altersstufen, Kinder und Jugendliche schenkten dem Fotografen ihr Vertrauen und standen ihm Porträt in ihrem privaten Umfeld, auf Straßen und Plätzen.

„Jemand ist da, der offen genug ist, sich fotografieren zu lassen. Nur für mich. Ich habe einen Vertrauensvorschuss von anderen und ich warte beim Fotografieren darauf, dass sich etwas zeigt. Etwas, das in jedem von uns ist und nur manchmal sichtbar wird. Etwas, das unsagbar ist, was sich der Eindeutigkeit verweigert. Ich merke, wenn es da ist.“, so Göran Gnaudschun.

Er möchte mit seinen Fotos niemanden charakterisieren oder auf narrativer Ebene Eigenheiten erkennbar machen. Es geht ihm um etwas Tieferliegendes, allgemein Menschliches. Der lange, intensive Porträtprozess verändert die Menschen und lässt sie etwas offenbaren, das sich in Gnaudschuns Bildern wiederfindet – als ginge es in jedem Bild ums Ganze, um die Gegenwart und das Dasein.