LICHTUNGGöran Gnaudschun, Lichtung IV, 2004

Caution! Things may appear different than they are.
Auf AEG, Halle 20, Nürnberg

Hamdi Attia (EGY); Rui Calçada Bastos (PT); Agata Bogacka (PL); Veronica Brovall (S); Rick Buckley (GB); Susanne Bürner (D); Paolo Chiasera (I); Jeanne Dunning (USA); Katja Eckert (D); Barbara Ess (USA); Göran Gnaudschun (D); Eva Grubinger (D); Tommy Hartung (USA); Stef Heidhues (D); Michael Kunze (D); Lars Morell (N); Geof Oppenheimer (USA); Yehudit Sasportas (IL); Noé Sendas (PT); Chiharu Shiota (JP/D); Anatoly Shuravlev (RU/D); Monika Sosnowska (PL); David Ter-Organyan (RU); Mungo Thomson (USA); Siebren Versteeg (USA)
In der Aufklärung galt Schönheit als «Freude, die im Einklang mit der Vernunft steht.» Als neuer ästhetischer Begriff, der nicht im Gegensatz zur Schönheit, sondern eher als Qualität von größerer und möglicherweise höherer Bedeutung als diese, wurde das ›Sublime‹ eingeführt, das sich etwas unscharf mit dem deutschen »Erhabenen« deckt. Ursprünglich gebraucht, um die erlebten Gefühle und Eindrücke angesichts schierer Größe und überwältigenden Naturphänomenen zu beschreiben, stand das Sublime für Situationen, die der Vorstellungskraft Ehrfurcht einflößen und häufig verbunden waren mit Schaudern vor “Dunkelheit, Unsicherheit, und Verwirrung”.
Heute, in post-Freudianischen und nach-Jungianischen Tagen gilt allgemein das Postulat, dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt und Bedeutung ebenso individuell bestimmt ist. Ob diese konkret oder assoziativ begründet ist, bleibt letztlich unwichtig, da sie weitestgehend durch eine Schichtung unbewusster Determinanten gebildet wird, die auf individuellen und kollektiven Erfahrungen, Überlieferungen, Erzählungen und Vorstellungen beruht.
Dies wissend, sind wir dennoch immer wieder mit rätselhaften Zeichen und verschlüsselten Darstellungen konfrontiert, die gekonnt auf der Klaviatur unser Vorstellung spielen. In diesem Sinne machen sich die Kunstwerke dieser Ausstellung Affekte und Emotionen kollektiven Ursprungs zunutze, indem sie zunächst auf das Gefallen zielen, um dann unsere Vorstellungskraft in Betrieb zu setzen. So verwandelt sich auf den ersten Blick Schönes in Eigentümliches oder löst eine beunruhigende Erfahrung aus. Die Anspielungen reichen von individueller Psychologie bis hin zu politischen Themen. Manche zielen auf einen konkreten Anlass, andere schaffen ihre eigene suggestive Form, während dritte mit humorvoller Haltung ihr eigenes manipulatives Vorgehen reflektieren.
14. September bis 12. Oktober 20013
Auf AEG
Halle 20
Fürther Str. 244-254
Nürnberg
www.aptglobal.org
www.elevenplusart.com
www.aufaeg.de