Anne Heinlein, Groß Grabenstedt I
Kreis Salzwedel /Sachsen-Anhalt, erstmals urkundlich erwähnt: 1291, gewüstet: 1986
Förderung der Bundesstiftung Aufarbeitung
Die „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur” wird 2015 und 2016 die erste Gemeinschaftsarbeit von Göran Gnaudschun mit Anne Heinlein großzügig unterstützen.
Sie werden die kommenden beiden Jahre dem Projekt „WÜSTUNGEN” widmen. Das Thema handelt von geschleiften Orten an der ehemaligen Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik. Diese Orte hat man dem Erdboden gleich gemacht, um ein freies Schussfeld zu bekommen, um die Fluchtgefahr zu minimieren oder auch um zweifelhafte Personen aus dem Gebiet zu vertreiben. Jetzt sind es oft leere Orte, in denen sich oft die Natur ihr Feld zurückerobert hat. Geschichten von Vertreibung, Verrat und Willkür.
Anne Heinlein fotografiert an den Orten. Sie geht dabei aber nicht auf Spurensuche, sondern fotografiert Bäume, Gebüsche und leere Felder. Sie baut in Ihren schwarz-weißen Großformataufnahmen gleichsam Bühnen, die mit den Vorstellungen eines „Vorher” bevölkert werden können.
Gemeinsam werden Göran Gnaudschun und Anne Heinlein historisches Bildmaterial aus Familienalben und aus den Archiven von Stasi und Militär suchen, die Symbolcharakter haben, in denen sich von den Autoren unbeabsichtigt größere Zusammenhänge offenbaren.
Sie werden Interviews mit Zeitzeugen führen und Gnaudschun wird über einzelne gewüstete Orte schreiben: das was war, mit dem verknüpfen, was jetzt dort ist – konsequent aus der Sicht der persönlichen Wahrnehmung.
Anne Heinlein beschäftigt sich in Ihren Fotografien schon länger mit dem Thema, erste Bilder daraus kann man online hier und im Original im Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus sehen.
Comments are closed.